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Trouble zwischen Tankern

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  • Beitrags-Kategorie:Auf See

Tag 122,  30.01.2025

La Linea / Gibraltar nach Ceuta, 22 sm gesegelt

Wir können es selber kaum glauben, aber am 30.01.2025 gegen 11:00 Uhr starten wir die Motoren, um nach über 4 Monaten La Linea / Gibraltar zu verlassen.

Die geplante Passage ist eigentlich kurz – nur „rüber“ nach Ceuta. Aber wir müssen die Straße von Gibraltar queren, in der sich ja neben regem Schiffsverkehr auch ggf. die Orcas tummeln. 

Aber einmal müssen wir eben auf die andere Seite, wenn wir weiter Richtung Süden wollen.

Wir haben uns bewusst einen Tag mit mehr Wind ausgesucht, so um die 20 Knoten sind vorausgesagt. Wir wollen endlich mal die Segeleigenschaften unserer Attagis bei mehr Wind testen. 

Gleich noch in der Bucht von Gibraltar setzten wir die Segel. Ringsherum sind zwar Tanker, aber das Meer ist ruhig. Für das Manöver müssen wir kurz in den Wind gehen, damit möglichst wenig Druck auf die Segel kommt, wenn diese gesetzt werden. 

Fangen wir also an und plötzlich gibt es einen lauten Knall. 

Die Lazyjacks (das sind die Leinen, die das Lazyback halten, in dem wiederum das Großsegel liegt) sind wieder auf einer Seite gerissen. Wir müssen diese unbemerkt beim Segel setzen mit den Segeln hochgezogen haben. 

Das ist jetzt eher nicht so gut. Die Segel können nicht mehr im Lazyback liegen und würden an Bord herumfliegen. Also müssen die Lazyjacks notdürftig flicken.

Die Arbeit am Mast ist extrem anstrengend, es gibt wenig Halt da oben. Wir sind froh, als es Rene nach ca. 20 Minuten geschafft hat. Während dieser Zeit fahren übrigens alle Tanker brav um uns herum, keiner funkt uns böse an. 

 

Gibraltar verabschiedet sich mit einem Regenbogen
Tschüss, Strand von La Linea
Bei der Vorbereitung
ATTAGIS abfahrbereit
Der WAL-PAL liegt wieder bereit
Crew ist auch fertg
Beim Segel setzten
Ringsum Tanker
Tschüss Gibraltar!

Nach diesem etwas herausfordernden Beginn beruhigt sich die Lage an Bord und wir segeln tatsächlich mit um die 4-6 Knoten durch die Straße von Gibraltar. Wir freuen uns über das schöne Segeln! 

Die Straße von Gibraltar verfügt über ein Verkehrstrennungsgebiet, welches wir in einem kleinen Bogen umfahren, um der Berufsschifffahrt nicht in die Quere zu kommen. Es ist faszinierend, wie schnell die Tanker sind. Optisch noch weit weg, queren sie uns 20 Minuten später, oft nur 400 Meter von uns entfernt. 

Wir können das ganze aber recht gelassen beobachten, da wir Dank AIS (Automatic Identification System)  immer genau sehen, wann und wo die Tanker an uns vorbeiziehen. Bei einer ev. Kollisionsgefahr würde uns das AIS auch warnen. 

Tanker ca. 400m hinter uns
Unterwegs
Wir hissen die Deutsche Flagge
Schnellfähren passieren uns, dank der Mütze von Rene sehen uns diese von weitem 😉
Wir sind endlich ein Deutsches Boot
Durch die Strömung ist das Wasser teilweise sehr kabbelig

Wir können unser Ziel, den Ort Ceuta, schon recht nahe sehen, als wir bemerken, das wir viel zu weit westlich sind. 

Unbemerkt von uns hat uns die ins Mittelmeer eingehende Strömung nach Westen versetzt. Wir müssen die Motoren anmachen, natürlich frischt der Wind in der Zeit auf 30 Knoten auf, was sonst! Aber das haben wir, nur noch heftiger, schon vor Palermo erlebt. Trotzdem nicht schön, wir motoren einige Zeit, bis wir wieder auf Kurs sind.  

Aber letztendlich sind wir vor der Marina und funken den Hafen brav an. Und ja, wir möchten bitte draußen kurz warten, da eine Schnellfähre gleich den Hafen verlässt. Ein Glück, dass wir nicht einfach reingefahren sind.

Als die Fähre durch ist, können wir in den Hafen und im Hafenbecken die Segel herunter holen. Gegen 17 Uhr legen wir erschöpft, aber happy an. Wieder eine sehr lehrreiche Fahrt!

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